Kalimbur - 1. Teil

Kalimbur und das mysteriöse
Laboratorium voller Fantasie

1. Teil

Mit anbrechender Dunkelheit hatten wir uns zusammengefunden.
Nur die Weisen. Im Dschungel.
Es fing bereits an, nach Winter zu riechen und der Wind brachte nun auch die frostige Kälte des Eises mit sich. Unser Treffpunkt war geheim. Das mußte sichergestellt sein und der Ältestenrat bat mich in die Mitte zu treten und zu sagen was ich zu sagen hatte.
Es sollte jemand auserwählt werden. Jemand für eine bedeutende Aufgabe.
So sollte es geschehen.


6 Monate später.

Man ist das eng hier drin. Und komisch riechen tut es auch. Und diese Dunkelheit.
So langsam hab ich keine Lust mehr. . . Aber dieser Geruch . . . Woran erinnert der mich nur?
Ich hab´s. Aber so etwas nimmt doch keiner mit auf eine Reise und steckt es in seine Tasche.
Oder etwa doch? Das riecht wie . . . na, wie alte, nasse Socken oder noch etwas viel Schlimmeres.
Eine alte, nasse, gebrauchte Unterhose. Pfui spinne. Wenn ich mir nur die Nase zustopfen könnte, aber womit? Und wie lange dauert das Ganze hier noch? Seit Stunden ertrage ich jetzt diese Geruchsattacke.
Ja, und etwas zu Trinken könnte ich auch langsam mal wieder gebrauchen.
So nach gefühlten, na, 18 Stunden.

"Aua" rief sie plötzlich und wurde hart gegen etwas noch Härteres geschleudert. Sie vernahm viele Geräusche, Stimmengewirr, Poltern und Getrampel wie in einem Viehstall kurz vor der Fütterung. Na, dem Geruch nach zu urteilen, käme es ja auch hin. Es folgten ein schnarrendes Schleifen, Piepen, und das Schlagen einer Tür? Darauf folgte ein fauchendes, aber immerhin gleichbleibendes Fahrgeräusch.
"Oh man, oh man. Worauf hab ich mich da nur eingelassen?"

Wieder fast eine schier endlose Ewigkeit später war es still. Kein Geräusch hing mehr in der Luft. Es war mucksmäuschenstill. Was ist jetzt los? Ruhe im Karton oder alles zu spät, fragte sie sich leicht besorgt. Es sah nach Ruhe im Karton aus, denn es fiel auf einmal Licht ins Innere ihres vorübergehenden Heims. Sie zwinkerte, knibbelte mit den Augen, um sich an die ungewohnten Lichtverhältnisse zu gewöhnen, und erkannte, daß sie sich in einem hellen Raum befand.

"Shirimiposa, Du kannst jetzt rauskommen. Wir sind angekommen. Wir sind zu Hause", hörte sie eine Jungenstimme wie durch einen Wattebausch liebevoll flüstern. "Zuhause. Pah. Zuhause ist gut, so viele Tausend Kilometer weit weg von meinem anderen Zuhause. Wieviele Zuhause gibt es eigentlich?
Und was macht ein Zuhause zu einem Zuhause? Na hoffentlich ist dieses Zuhause hier auch nett." Vorsichtig lugte sie über den Rand der Tasche direkt in die großen, neugierig glitzernden, rehbraunen Augen von Alvaro.

Na endlich bin ich wieder an der Reihe. Das wurde aber auch Zeit. Ich warte schon ungeduldig, wo doch ohne mich diese Geschichte gar nicht erzählt werden könnte. Denn ich bin sozusagen an allem Schuld. Ich bin der Auslöser. Der Impuls für alles weitere. Ja, das hört sich sehr seltsam und verrückt an, und im Nachhinein ist es das auch. In einer dieser Nächte damals, hatte ich nämlich eine Vision. Du mußt wissen, Visionen zu haben ist für uns etwas ganz Normales und äußerst Hilfreiches. Ebenso wie unter Trancezuständen Dinge sehen zu können, die den meisten Menschen für immer verborgen bleiben. Im Laufe meines langen Lebens, ja das kann man wohl so sagen, hatte ich viele verschiedene Visionen. So viele, daß ich sie gar nicht mehr alle aufzählen kann. Aber diese, diese eine war so erschreckend, so real und plastisch vor meinem inneren Auge, daß ich handeln mußte. Ich konnte diese deutlichen Zeichen doch nicht ignorieren. Was für Vorwürfe hätte ich mir später gemacht, wenn sie eingetroffen wären.
Aber davon später mehr. Bleiben wir lieber bei Shirimiposa und Alvaro. Möchtest Du nicht wissen, was das für eine Reise war und vorallem welch stinkendes Etwas Shirimiposa so die Sinne benebelt hat?

Der 2. Teil von Kalimbur und das mysteriöse Laboratorium kommt in Kürze.
Schau doch mal wieder rein.